In der ZDF-Krimiserie “Letzte Spur Berlin” konnten wir Julia Thurnau in der Rolle der Kommissarin Caro Haffner und am zweiten Januar 2017 als Action-Heldin an der Seite von Heiner Lauterbach in “Spuren der Rache” in der ARD bewundern.
Neben diversen Film-, Fernseh- und Theaterrollen setzt sich die deutsch-französische Schauspielerin aktiv für Gleichberechtigung und gegen Sexismus ein, z.B. als offizielle Unterstützerin von der Kampagne StopBildSexism. Im April 2016 appellierte sie in einem offenen Brief an die BILD-Chefredakteurin Tanit Koch das in der BILD propagierte sexistische Zerrbild von Frauen zu korrigieren. Mit StopBildSexism sprach sie über feministische Schauspielerinnen, Sexismus in der Filmindustrie und warum sie gerne besser Schwedisch sprechen könnte.
Im letzten Jahr haben sich immer mehr Ihrer internationalen Schauspiel-Kolleginnen z.B. Emma Watson und Jennifer Lawrence öffentlich als Feministinnen bekannt und sich gegen Geschlechterdiskriminierung in Hollywood ausgesprochen. Was verändert sich gerade in der Branche?
Endlich wird auch in der Film und Fernsehbranche Frauensolidarität wieder salonfähig und Gleichberechtigung als Anstandssache gesehen. Es ist total toll, dass sich Idolen wie Tilda Swinton und Jodie Foster nicht nur etablierte Gigantinnen wie Meryl Streep oder Patricia Arquette anschließen, sondern mit den oben genannten auch junge Frauen der nächsten Generation aufstehen, um sich gegen schlechtere Bezahlung, weniger Rollen oder Objektivierung zur Wehr zu setzen.
Es gibt nicht viele deutsche Schauspieler/innen, die sich so aktiv für Frauenrechte und gegen Sexismus einsetzen wie Sie.
Es setzen sich einige Kolleginnen für Gleichberechtigung ein! Spontan fallen mir Jasmin Tabatabai ein oder Julia Beerhold, die viele jahrelang die einzige Frau im Vorstand des BFFs war, die Bloggerin SchspIN, die in monatelanger Arbeit den Frauenanteil einzelner Programme und Sendungen ausgewertet hat, Maren Kroymann oder Carolin Kebekus ... Viele engagieren sich auch unnamentlich, denn sie fürchten zurecht berufliche Nachteile oder Shitstorms im Netz. Doch je mehr Filme an Regisseurinnen vergeben werden, desto mehr Schauspielerinnen werden ihren Wunsch nach Gleichberechtigung öffentlich kundtun.
Warum sind Ihnen persönlich diese Themen wichtig?
Für mich ist es immer wieder erstaunlich, dass Gleichberechtigung nicht selbstverständlich ist. Jeden Tag aufs Neue bin ich verwundert, erschrocken und schockiert über die Missstände, die in Deutschland herrschen. Ich spiele immer wieder mit der Idee, nach Schweden auszuwandern. Die schwedische Filmindustrie hat 2003 alle Bereiche der Filmindustrie erfolgreich mit einer 50% Quote versehen. Das bedeutet Fördermittel, Produktions- und Regieaufträge und Rollen werden paritätisch verteilt. Das schafft erst die Grundlagen für ein Filmprojekt, das mich als Schauspielerin so richtig interessiert. Leider ist mein Schwedisch nicht so gut wie mein Französisch.
Haben Sie sich beruflich oder privat schon einmal als Frau diskriminiert gefühlt und wie haben Sie reagiert?
Ja! Klar. Ständig! Täglich, minütlich, stündlich. Ich könnte seitenweise über Street Harassment, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, ungleiche Bezahlung, Mobbing und sexistische Rollen sprechen. Es ist nicht so, dass es möglich wäre einen Tag lang als Frau keine einzige Diskriminierung in Kauf nehmen zu müssen.
In meiner Branche ist es zum Beispiel Gang und Gäbe, dass der männliche Hauptdarsteller der weiblichen Gastrolle inoffizielle Regieanweisungen gibt. Keine der weiblichen Darstellerinnen, mit denen ich in den 20 Jahren als Schauspielerin gearbeitet habe, ist jemals auf die Idee gekommen mir zu sagen, was ich zu tun habe. Im Gegenteil, als ich z.B. Veronica Ferres Sekretärin spielte, sorgte sie erst mal dafür, dass meine Rolle einen Namen bekam.
In einem Carta-Artikel erwähnen Sie den Bechdel-Test, der anhand von drei Kriterien prüft, ob ein Film Frauen ernst nimmt. 1) Gibt es mindestens zwei weibliche Charaktere, die sich 2) unterhalten und zwar 3) über etwas anderes als Männer. Von den zwanzig Filmen der Berlinale 2014 bestanden nur drei diesen simplen Test. Warum erfüllen so viele Filme die Kriterien nicht?
Ja warum?! Wo bitteschön liegt das Problem, wenn zwei Frauen sich im Film unterhalten? Hat die Film- und Fernsehbranche Angst vor Frauenbündnissen, vor Frauensolidarität? Das ist das Krasse an diesem Test. Er beweist, dass es mitten im Mainstream 2017 ein Riesenproblem gibt, wenn Frauen miteinander nicht über einen Mann sprechen und dabei noch einen Namen haben.
Ein weiterer schockierender Aspekt, dass die Geschichtsschreibung auch heute noch die Werke von Frauen ignoriert und verschluckt. Seit 2012 wird daran gearbeitet relevante Werke der Filmgeschichte zu digitalisieren, um sie der Nachwelt zu erhalten. Auf der aktuellen Liste der knapp 700 filmhistorisch wertvollen und förderungswürdigen Filme des Kinematheksverbundes sind 95,5% Regisseure versus 4,5% Regisseurinnen verzeichnet. 2012 wurde kein einziges Werk einer Frau digitalisiert.
Sehen Sie Gemeinsamkeiten darin, auf welche Weise Medien wie Filme und die BILD-Zeitung gewisse Rollenbilder präsentieren? Gibt es auch Unterschiede?
Ich würde sagen, DER SPIEGEL und der Tatort betreiben Androzentrismus, also Sexismus auf hohem Niveau, BILD-Zeitung und Billig-Pornografie kruden Sexismus. In dem sie die miesesten Genderklischees reproduzieren, sowohl auf inhaltlicher Ebene als auch bei der Produktion selbst ziehen Printmedien und Filmbranche an einem sexistischen Strang. Zum Beispiel der Tatort: nur 3% aller Tatort-Regisseure sind Frauen. Zudem wird im Tatort all sonntäglich Gewalt an Frauen millionenfach perpetuiert.
Seit Januar 2016 sind Sie Testimonial von StopBildSexism. Aus welchen Gründen haben Sie sich entschieden, unsere Kampagne zu unterstützen?
Erst hatte ich ja geantwortet: „Mich stört der Androzentrimus im SPIEGEL. Ich kann mich nicht mit diesem ultrasexistischem, frauenfeindlichen Blatt befassen, das halte ich nicht aus.“ Als ich mich aber doch mit dem Thema auseinandersetzte, wurde mir schlagartig klar, dass das Street Harassment, das mich täglich zur Weißglut treibt, hier als Überschrift über den Artikeln prangt! Und dass die BILD-Zeitung 11 Millionen Leser hat. Deutschlands größte Tageszeitung fördert die Rape Culture, gegen die ich mich wehre. Sie ist auf der Seite derer, die verhindern, dass ich mich frei auf der Straße bewegen kann, ohne in eine archaische Frauenrolle gepresst zu werden. Jeder, der Frauen erniedrigt, sexualisiert oder belästigt hat laut diesem Blatt Recht! Und wer sich wehrt oder hilft, hat Unrecht. Bei StopBildSexism melden sich junge Menschen zu Wort, die ändern wollen, was meine Generation versäumt hat abzuschaffen.
Was ist Ihr Wunsch für das Jahr 2017 in puncto Geschlechtergerechtigkeit?
Nur ein Wunsch?! Hmmm..... Sonnenschein und Palmen in Schweden... Nein, dass das oben beschriebene schwedische Modell in der Filmindustrie weltweit umgesetzt wird. Und nach der Durchsetzung des Prinzips „Nein heißt Nein“ im Vergewaltigungsparagraphen wünsche ich mir die Strafbarkeit von Grapschen. Ich wurde schon zweimal von Männern angezeigt, die ich aufgrund von Grapschen geohrfeigt habe, weil Grapschen nicht strafbar ist, Ohrfeigen aber schon.
Liebe Frau Thurnau, wir danken Ihnen für dieses Interview.
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Mecki Messer (Dienstag, 10 Januar 2017 18:39)
Es ist erstaunlich, dass ich noch nie sexuelle Gewalt gegen Frauen in meinem privaten Umfeld erlebt habe. Hingegen sind Männerfeindlichkeit, weiblicher Sexismus und Gewalt gegen Männer und Kinder ALLTAG!
Macheath (Mittwoch, 11 Januar 2017 13:16)
Es ist erstaunlich, dass ich noch nie Männerfeindlichkeit, weiblichen Sexismus und Gewalt gegen Männer in meinem privaten Umfeld erlebt habe. Hingegen sind Frauenfeindlichkeit, männlicher Sexismus und Gewalt gegen Frauen und Kinder ALLTAG!
Penelope (Donnerstag, 12 Januar 2017 14:54)
Es ist erstaunlich wie sich jemand die Mühe macht den Namen zu tauschen, dann aber den kompletten Kommentar identisch reinkopiert. Mehr Kreativität bitte!
Hauck, Gunther, 53842 Troisdorf (Mittwoch, 01 Februar 2017 18:12)
Frau Thurnau sollte nicht so herumjammern, sondern sich ein Beispiel an der, von mir verehrten, grandios- humorvollen Alice Schwartzer nehmen.
P.Nis (Dienstag, 14 März 2017 15:46)
...was für eine gruselige Seite. Heute erst gefunden und am liebsten gleich vergessen. Es fehlt nur noch die Dumpfbacke auf Eurer Seite, die Kachelmann reingerissen hat. Gina Lisa Fotzenfink auf der Seite zu lassen, obwohl sie rechtskräftig verurteilt ist, stört Euch Genderspakken ja auch nicht.
Sorry aber bei Euch stimmt irgendwas nicht.................
Nis P. (Dienstag, 14 März 2017 16:02)
...so auch Namen umgedreht, dennoch weiterhin der Meinung, dass man Euch die Ohren lang ziehen sollte. Ich bin mit einer emanzipierten Frau verheiratet, habe eine Tochter und - auch wenn Ihr das nicht glauben könnt/wollt - vollkommen gelangweilt von nicht emanzipierten Frauen. Das verrückte ist, dass Ihr nun ebensolche "Nicht-Frauen (damit meine ich solche die Euren Gedanken gerade schaden) eine Bühne verschafft.
Die Beobachtung ist auf dem Gebiet der Emanzipation recht neu (A.S hat damit begonnen, Kachelmann Prozess; zuletzt die absurde Solidarisierung mit G.L.L.). Wir kennen diese Beobachtung aber schon länger auf dem Gebiet der generellen kulturellen Toleranz. Leider schlägt sie auch dort fehl. Führt schließlich unter andere dazu, dass nunmehr Holländer sich als Verursacher von Kriegsverbrechen beschimpfen lassen müssen und Frau Merkel einem Vergleich mit Nazis ausgesetzt ist.
Ulrich Häusler (Montag, 17 April 2017 18:16)
Ich unterstütze die Kampagne mit vollem Herzen - BILD ist für mich eh keine Presse die ich lese !
Klaus (Montag, 17 April 2017 18:19)
Lieber Nis P.,
da hat ihre emanzipierte Frau aber noch viel Arbeit mit Ihnen zu erledigen, von wegen Ohren lang ziehen und so.
Zu Bild: Es ist unglaublich, wie dieses Medium es schafft, von so vielen Menschen gelesen zu werden, aber Geschichten ohne großen Inhalt, dafür mit viel Sex und Crime scheinen zu ziehen.
Meine Erfahrungen in der Filmbranche zeigen, dass eigene Meinungen, vor allem von Schauspielerinnen nicht erwünscht zu sein scheinen, da diese dann ganz schnell innerhalb der Produktionen als Zicken abgestempelt werden.
Egronista (Montag, 17 April 2017 18:55)
Wie immer analysiert Frau Thurnau die Situation sehr klug. Eine Freude das zu lesen! An den Kommentaren merkt man aber, dass es Leute gibt, die die Zahlen und Fakten einfach nicht ertragen und dann unter die Gürtellinie schießen und ausfällig werden. Aber, wer schreit hat unrecht. Das gilt auch bei diesen eher trolligen Ausfällen. Ansonsten hoffe ich, es ändert sich bald mal was in der Filmindustrie, denn ich kann die immergleichen stereotypen Frauenfiguren bald nicht mehr ertragen. Mehr Frauen vor und hinter die Kamera, dann wird das Programm vielleicht auch mal vielfältiger.
Mrun (Montag, 17 April 2017 21:02)
Ja, solch gehässig-trollige Kommentare sind hier auch vollkommen falsch. Die kluge Julia Thurnau will nämlich bloß unser aller Wohl, sowohl das von Männern wir auch das von Frauen. Studien der UN und der Weltbank in Studien haben nämlich bewiesen , dass eine Gesellschaft umso glücklicher ist, umso mehr Rechte Frauen haben. Und ist das nicht das, was wir wollen: Glücklich sein? Daher sollten wir unsere Frauen besser und gerechter behandelt, mehr Rechte geben und eine Frauenquote einführen.
Georgios Greco (Montag, 17 April 2017 23:16)
Als Mann kann man sich manchmal nur fremdschämen und sollte all die unterstützen, die diese immer noch bestehenden und leider immer noch normalen Missstände in 2017 bekämpfen. Danke dafür Frau Thurnau...
Henrike Spohr (Dienstag, 18 April 2017 01:14)
Frau Thurnau ist in ihren Ansichten und der Art, wie sie trotz Gegenwind für diese einstehet, eine Frau, vor der ich großen Respekt habe! Und immer dran denken: Wenn man die Richtung ändern will in der Dinge seit Ewigkeiten falsch laufen, weißt einem der Gegenwind den Weg! Danke Frau Thurnau für Ihr Engagement!
Fadnarus (Dienstag, 18 April 2017 01:28)
Haetten alle Frauen den Mut sich gegen Diskriminierung und Sexismus zu wehren, sehe es in unserer Gesellschaft ganz anders aus. Ich finde es geradezu ekelhaft wie manche Kommentatoren versuchen mit substanzlosen Beiträgen Frau Thurnau klein zu machen. Das ist so durchschaubar und geradezu armselig. Als würde Frau auf so eine billige Masche reinfallen und kleinlaut sich zurück ziehen. Die Zeiten sind zum Glück vorbei wo es für gewisse Männer ein leichtes war eine Frau wiederspruchslos zu diffamieren. Es ist einfach lächerlich sich gegen das Recht auf Gleichstellung von Mann und Frau zu stellen oder gar zu behaupten dass beide Geschlechter gleich gestellt sind. Man kann Frau Thurnau nur voll und ganz in ihrem Tun und in ihren Aussagen unterstützen.
Michaela Resch (Dienstag, 18 April 2017 15:54)
Frau Thurnau macht es genau richtig...Und hat RECHT...Ich unterstütze es.
Ampelmann (Mittwoch, 19 April 2017 12:12)
Lieber Klaus,
der erste Teil mag trollig sein, auf den zweiten Teil geht aber keiner ein.
Julia (Donnerstag, 20 April 2017 09:00)
Interessant wie hier der Hass sich ausbreitet, obwohl Frau Thurnau nur Fakten auftischt. #masculinitysofragile
Britta (Donnerstag, 20 April 2017 10:15)
Ich bin immer wieder erstaunt, wie die Trolle angerannt kommen.
Es reicht schon, wenn eine kluge Frau, eine ungerechte Sitution durchschaut und dann auch noch das Wort "Feminismus" in den Mund nimmt. Julia Thurnau hat völlig Recht mit ihren Aussagen und es ist wichtig und richtig, dass sie sich öffentlich dafür einsetzt.
Friedrike (Donnerstag, 20 April 2017 14:53)
Soeben auf Quotenmeter veröffentlicht von Towje K. : Natalie Scharf hat in allem Recht. Aber sie ist auch eine langjährig erfahrene Playerin im etablierten Fernsehbusiness. Deshalb fällt das Lob des Sender-Redakteurs im Bereich "U" so grooßartig und die Kritik am sonstigen öffentlich-rechtlichen Männer-Förderungs- und Frauen-Verhinderungssystem (FFA-Studie) wesentlich kleiner aus. Deutlicher als in der allerersten FFA-Studie können Politiker (und Richter in Gebühren-Verfahren) nicht nachlesen, dass dieses öffentlich-rechtliche System für immer dieselben Leute NICHT Zwangsgebühren-berechtigt sein kann und sein darf. Man sollte Sixt und Rossmann darauf aufmerksam machen, was diese Studie im Kern ergeben hat: Dass nämlich die ör Sender im Bereich Spielfilme, Serien, Dailys bei Produktion, Regie und allen Gewerken sowie bei Darstellern/Rollen) Männer zu über 90 % bevorzugt und dies offensichtlich seit Jahrzehnten zementiert und sozusagen mit Milliarden Zwangsgebühren die Frauen ausgrenzt. Hinzu kommt ganz offensichtlich, dass ein weiteres internes System existiert, das Filme und jeweils dort Beschäftigte in das berühmt-berüchtigte deutsche E(rnst) und U(nterhaltung) trennt. Das haben eine Handvoll eitler Leitender geschaffen, denen ihre luxuriöse Versorgung aus Gebührengeldern nicht genügte. Sie schielen nur noch auf Quoten, unterstützen sich gegenseitig in der Programmierung und beglücken immer dieselben Leute mit Milliarden Gebührengeldern und dies ohne saubere Kontrolle ihrer Abteilungen und vor allem ihrer Tochterfirmen, wo sie alles platzieren, was sie selbst machen wollen. Lächerlich zu glauben, die KEF wisse so etwas. Lächerlich dass Frau Grütters erst nach der Studie bemerkt haben will, was da seit Jahrzehnten abgeht. Übrigens alles wichtige Kriterien für diejenigen, die gegen die Gebühren klagen. Bisher schmettern die Verwaltungs-Richter alle ab mit der Begründung, der ör Rundfunk habe eine gesellschaftlich relevante Aufgabe. Schöne gesellschaftliche Aufgabe, die Frauen fernzuhalten, ihnen ständig dumme, altbackene Beiwerk-Rollen zuzuschreiben und bei der E-Abteilung immer dieselben Darsteller für Millionen-Honorare zu beschäftigen, zu hofieren und zu behaupten sie alle seien „hochkarätig" und seit neuestem auch „prominent“ (wie bitte? Erst selbst mit guten Jobs versorgen, dann Hochkarätigkeit bescheinigen, dann die Filme auf sie zuschneiden?). Dass immer mehr Bürger irgendetwas spüren, ist interessant. Dass sie – noch – von Richtern abgeschmettert werden liegt nur daran, dass die mehr noch als Politiker, Rundfunkräte u.a. keine Ahnung haben, sich aber auch nicht dafür interessieren. So ist auch die vom Bundeskanzleramt mitfinanzierte Studie des Deutschen Kulturrats „Frauen in Kultur und Medien“ - am 28. Juni 2016 von Frau Grütters vorgestellt - sang- und klanglos untergegangen. Es darf nicht passieren, dass es mit der FFA-Studie erneut geschieht und dass der Bürger gezwungen wird, das auch noch mit Zwangsgebühren zu finanzieren. Abschlussbemerkung: Die Zäsur à la Schweden muss her. Jetzt ! Oder Ende mit Gebühren für den ör Rundfunk - jedenfalls für den Film-Serien-Bereich.
Julia Thurnau (Freitag, 21 April 2017 18:38)
Vielen Dank für diese diversen Beiträge und die zunehmend interessante Diskussion!
Johanna (Dienstag, 25 April 2017 17:12)
Vielen Dank an Frau Thurnau und alle anderen aktiven Menschen, die sich täglich dafür einsetzen, dass Frauen dieselben Chancen und den selben Respekt erhalten, wie es ihnen zusteht.
Die häufig ausufernden, wütenden und zusammenhangslosen Beiträge (siehe Pöbelei Holländer, Kriegsverbrechen, Merkel...?!) in der Anonymität des Internets sind leider ein Zeichen dafür, wie tief der Sexismus in den Köpfen vieler Menschen verankert ist und wie verbissen sich viele an veraltete diskriminierende Rollenklischees klammern. Jedoch zeigen die vielen positiven Kommentare unter Frau Thurnaus reflektiertem und kritischen Interview auch, dass wir uns nicht von solchen Trollen einschüchtern lassen. Wenn überhaupt spornen sie uns an weiterzumachen, weiterzudenken und weiterzukämpfen.